Warum „Do what you love” und „Follow your passion” nicht genug ist

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Sandra Huber

[Aktualisiert am 16. Mai 2023.]

Das Einzige, das du tun musst,
um erfolgreich selbstständig zu sein,
ist, das zu machen, was du liebst und wofür du brennst,
und einfach deiner Passion fürs Texten zu folgen!

Oder …?

Nope, tut mir leid, aber so funktioniert es nicht.
Das ist einfach nicht genug.

Es reicht nicht, da dabei 2 entscheidende Dinge fehlen:

  1. ein Warum (unabhängig von der Tätigkeit an sich)
  2. die Beantwortung eines Bedürfnisses am Markt

Vielleicht lehne ich mich mit diesem Artikel etwas weit aus dem Fenster und stoße auch viele vor den Kopf.

Da aber „Do what you love“ und „Follow your passion“ tatsächlich nicht genug ist, um als Texter:in ein nachhaltiges und erfolgreiches Business aufzubauen, ist dieser Beitrag schon längst überfällig.

Vor allem soll er darüber Licht ins Dunkel bringen, was man denn wirklich als erfolgreiche:r Texter:in braucht.
Und wo bzw. wie man genau das bekommt.

Eine kleine Offenbarung vorweg …

Die Online-Welt ist voll mit Gurus und Marketern, die genau DAS bewerben.
»Starte dein Business, indem du einfach das machst, was du liebst, und deiner Passion folgst!«

Sie bewerben damit leider komplett an der Realität vorbei.

Nur um ihr Coaching-Programm oder ihren Mindset-Onlinekurs zu verkaufen.

An Menschen mit Talent, die endlich erfolgreich sein wollen.
Mit Wissen und Strategien, die deinen Wunsch, dich selbstständig zu machen, befeuern und ihn super easy erscheinen lassen.
Dich aber leider nicht für das wirkliche Leben als Selbstständige:r vorbereiten. Null Komma null.
(Vielleicht sogar mit vermeintlich idiotensicheren Blaupausen-Anleitungen, die dir deinen Weg von A bis Z vorzeichnen und du scheinbar nur noch deine eigenen Variablen einsetzen musst.)

Sorry, aber es geht bei einem erfolgreichen Business NICHT NUR darum, dass man Spaß daran hat und dafür brennt.

Ja, Spaß trägt dazu bei, bei der Arbeit eine gute Zeit zu haben.
Ja, indem du dafür brennst, hilft dir dabei, am Ball zu bleiben und dich stets weiterzuentwickeln.
Und ja, eine Struktur à la Blaupause kann eine hilfreiche Unterstützung sein.

Aber um erfolgreich die Dienstleistungen deiner Personal-Brand als Texter:in auch an den Mann bzw. die Frau zu bringen, braucht es etwas mehr.

Vor allem, um ein wirklich nachhaltiges Business zu formen, das nicht nur jeden Tag ein „Pain in the ass“ ist.

Dass du etwas liebst und dafür brennst, sagt nämlich NICHTS darüber aus, wie gut du darin bist und ob du es dementsprechend auch besser kannst als andere und ihnen dadurch vor allem einen Mehrwert lieferst, für den sie auch (deinen Preis) bezahlen würden.
UND:
Wenn dein Business keine Antwort auf irgendeinen Bedarf auf dem Markt ist, dann bleibt deine Liebe und Passion fürs Texten leider für immer nur dein Hobby – auf keinen Fall wird es aber ein profitables Business, von dem du leben kannst.

»When passion doesn’t solve people’s problems,
passion doesn’t pay bills.«

MJ DeMarco

Warum dein Business scheitert

Bevor ich mehr auf die Hintergründe eingehe und dir zeigen will, was für ein erfolgreiches Business wirklich funktioniert, hier ein paar Beispiele aus der Praxis, mit denen du dich vielleicht identifizieren kannst:

1. Bedarf auf dem Markt ignoriert

Ein Texter, der Dienstleistungen anbietet, die er zwar liebt und für die er brennt, die aber kein Bedürfnis befriedigen, kann sich um Kopf und Kragen arbeiten.
Solange seine Passion nicht auch auf ein Bedürfnis trifft, wird sie nicht sein Butterbrot bezahlen.

Ein Beispiel eines wahnsinnig talentierten, (aber leider ziemlich bemitleidenswerten) Texters, nennen wir ihn Nick.

Nick hat immer schon wahnsinnig gern gelesen und noch viel lieber selbst geschrieben.
Bereits in der Schule konnte man an seinen Texten erkennen, dass er damit Menschen wirklich erreichen kann.
Nach seinem Abschluss wusste er erst einmal nicht, was er beruflich machen sollte.
So hat er sich an der weitverbreiteten Message orientiert, man solle tun, was man liebt und einfach nur seiner Passion folgen.

Hat ja immerhin auch einmal Steve Jobs gesagt …
… oder war es vielleicht doch »Love what you do«??
Hm …

Zurück zu Nick und seiner Passion fürs Texten und das, was er liebt:
Nick liebt es ganz besonders, Gedichte zu schreiben, über Menschen, für Menschen – das ist auch das, was er wirklich gut kann und wahnsinnig leidenschaftlich privat verfolgt.
Perfekte Grundlage, das macht er jetzt zu seinem Beruf und wird Dichter!

Ich bewundere Nicks romantischen Enthusiasmus.
Und ich liebe Gedichte.
Allerdings lösen Gedichte kein bestehendes Problem auf dem Markt.
Denn der Markt hat einfach keine ausreichende Nachfrage dafür.
Auch kann Nick durch seine Gedichte keine bereits bestehende Lösung verbessern.
Kurz und knapp: Es besteht auf dem Markt leider kein Bedarf für Gedichte.

Seine einzige Möglichkeit, sich als freier Autor mit Gedichtbänden über Wasser zu halten, macht ihm zwar Spaß, kann aber nicht sein finanzielles Ziel, bald ein Haus für seine Familie kaufen zu wollen und mit ihr um die Welt zu reisen, finanzieren.

Auch wenn „brotlose Kunst“ hier nicht ganz zutrifft:
„Do what you love and follow your passion“ hat als Warum für die Gründung seines Business einfach nicht ausgereicht.

2. Den eigenen Bedarf ignoriert aka ein falsches Warum

Ein Texter, der Dienstleistungen anbietet, weil er das halt gut kann und weil er nun mal irgendwas arbeiten muss, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, hat keinen Drive, keine wirkliche Motivation, kein Warum.

Er wird letztendlich sein Business nicht weiterentwickeln können, da sein Ansporn aka Warum fehlt.
Das Warum, warum er das tut, was er tut, um ein bestimmtes Ziel in seinem Leben zu erreichen.
Ein Genickbruch für jedes Business … so unbedeutend dieses jedoch so nötige Warum zunächst einmal erscheint.

Auch ich hatte einmal andere Business-Pläne. 😉
Bevor ich mich als Lektorin und Korrektorin selbstständig gemacht hab, hatte ich den festen Plan, ein Business mit individuell programmierten Themes für WordPress zu starten.
Nun, das war etwas, das ich gut konnte, was mir Spaß machte und wofür ich brannte.
Der Bedarf am Markt war aber zu komplex, als dass ich mich (in absehbarer Zeit) mit meinen Skills hätte durchsetzen können.

Da ich aber neben meiner Leidenschaft ein noch viel größeres, stärkeres WARUM hatte, hab ich mich einfach umorientiert.

Es war nämlich NICHT eine meiner Leidenschaften, mit der ich mich unbedingt selbstständig machen wollte, sondern ich wollte unbedingt ortsunabhängig arbeiten, um die Welt reisen und ganz besonders nicht mehr von einem Chef oder Vorgesetzten abhängig sein.

Mein Warum für mein Business

Dieses Ziel konnte ich aber auch mit anderen Ideen verwirklichen – mit Businesses, die mir auch noch Spaß machten und für die ich ebenfalls brannte.

Wenn ich mein falsches Warum, unbedingt ein Business für WP-Themes zu gründen, als entscheidenden Punkt meines eigentlichen Warums gesehen hätte, hätte ich mich also niemals selbstständig gemacht und letztendlich meinen Traum an den Nagel gehängt.

Mein wirkliches Warum hat mich hingegen angespornt UND mich niemals aufgeben lassen.

Versteh mich nicht falsch:

Natürlich will ich nicht empfehlen, einfach IRGENDEIN Business zu starten, nur um seinen Traum zu verwirklichen.
Aber im Umkehrschluss ist es auch nicht sinnvoll, seinen Traum von einer seiner Leidenschaften abhängig zu machen.

Es ist immer gut, dass einem das, was man beruflich macht, auch Spaß macht!
Aber existiert auch ein Markt für das, was du liebst?
Brauchen andere das, was du liebst, und falls ja, wo liegt dabei der Mehrwert für sie?
Bzw. inwiefern löst du damit ein Problem?

Fragen, die du unbedingt berücksichtigen musst!

Ein Warum für ein Business mit Unternehmer-Mindset

Was wir aus diesen Beispielen erkennen können?
Nun, dass …

  1. Do what you love and follow your passion“ allein nicht für ein erfolgreiches Business ausreicht
  2. Passion und Leidenschaft kein ausschließliches Warum für ein Business ist
  3. Passion IMMER auch einen Bedarf auf dem Markt befriedigen muss
  4. das Ignorieren des Bedarfs auf dem Markt nicht wirtschaftlich ist
  5. ein Business aus seinem Hobby zu machen, sogar oft kontraproduktiv sein kann

Weiter solltest du unbedingt berücksichtigen:

Wenn du dich selbstständig machst, hast du als Freelancer oder Unternehmer natürlich auch neben deinen eigentlichen Aufträgen Aufgaben, die dir wahrscheinlich überhaupt keinen Spaß machen werden.
Wodurch Spaß wieder in den Hintergrund gerät.

Da das aber notwendige Dinge sind, ohne die du dein Business nicht aufrechterhalten kannst, musst du diese genauso erledigen (oder auslagern, was du dir aber ganz zu Beginn vermutlich noch nicht leisten kannst).

Als hauptberufliche:r Texter:in geht es zudem nicht nur darum, von einem Auftrag zum nächsten zu springen, mit dem ausschließlichen Ziel, dein Konto zu füllen.
Ganz besonders nicht erfüllend ist dies übrigens, wenn du es „scheinselbstständig“ über Freelancer-Plattformen machst, worüber wir hier bereits ausführlich berichtet haben.

Meine persönliche Einschätzung zu Freelancer-Plattformen kannst du dir übrigens in meinem Erfahrungsbericht durchlesen, den du in meinem Texter-Starterkit für 0,- € findest.

Für ein erfolgreiches Business als angesehene:r und wertgeschätzte:r Texter:in (mit einer eigenen Personal-Brand) ist neben allem Enthusiasmus auch ein Business-Mindset notwendig.

Ein Mindset, das nicht unterschätzt werden sollte, da es dir nach Herausforderungen und Niederlagen wieder deine Krone richtet.

Ein Warum für dein Business, was wirklich funktioniert

Es ist also unabdinglich, dein Warum für ein Business als selbstständige:r Texter:in zu kennen.
UND es dir jeden Tag, jaaa, jeden Tag, immer wieder vor Augen zu halten.

Denn es wird Momente geben, in denen du zwar immer noch gern schreibst, aber den ganzen bürokratischen Aufwand drumherum verfluchen willst.

Momente, in denen du deine Entscheidung für einen Auftrag bereust und dir das Texten nicht mehr so Spaß machen wird wie sonst.

Momente, in denen du trotz deiner Leidenschaft fürs Texten die ganze Idee deiner Selbstständigkeit infrage stellst und dir wie damals in einer Anstellung wünschst, einfach nur das schreiben zu können, was gerade ansteht, um um 18 Uhr den Stift und alle Sorgen weglegen zu können.

Momente, in denen dir, wie bereits erwähnt, weder deine Leidenschaft noch dein Spaß weiterhelfen, da diese zwei Dinge ja gerade abwesend sind.

Ausschließlich dein Warum, warum du das Ganze machst, warum du selbstständig bist, warum du heute die und die Entscheidungen getroffen hast etc. wird dir dabei helfen, nicht aufzugeben.

Dein Warum für dein Business, das du dir aufgebaut hast bzw. noch aufbauen willst.
Im Endeffekt dein Ziel, das du damit erreichen willst.

Dieses Ziel ist übrigens nichts Kurzfristiges.
Nichts, was du dir mit ein paar Monate Sparen leisten könntest.
Nichts, was du vor allem auch ANDERS erreichen kannst.

Tja, und da diese „Auf- und Ab“-Kurven als Selbstständige:r alltäglich sind, musst du dir eben auch täglich dein Warum vor Augen halten.

Und ja, wenn du kein zugrunde liegendes Warum, das für dich ALLES bedeutet, hast, wirst du höchstwahrscheinlich aufgeben.

Kleine Randnotiz zum Stichwort „Liebhaberei“ und Ignorieren des Marktbedarfs

Daher kommt im Übrigen auch die Einstellung vieler, sogenannte „Wannabe-Businesses“ nicht ernst zu nehmen.

Dein Ziel ist jedoch nicht ein Träumerbusiness,
sondern ein Traumbusiness mit Wert für andere.

Ohne Profit bleibt ein Business nämlich nur sogenannte Liebhaberei. (Finanzämter sind nicht ohne Grund nicht daran interessiert. 😉)

Und wenn du jetzt sagst, du willst aber gar nicht reich werden?!

Hm, pleite oder am Existenzminimum lebend aber auch nicht, oder?

Halte dir dein Warum vor Augen – das, was du erreichen willst.
Das ist dein Motor (und viel wichtiger, als nur das zu tun, was du liebst).

Nebenbei bemerkt:
Wenn du aufgrund deines Business finanziell frei bist, kannst du das, was du liebst, so oft machen wie du willst und musst es nicht davon abhängig machen.)

Was du neben einem Warum für dein Business noch brauchst

Darüber, warum sich ein:e Texter:in unbedingt positionieren sollte und eine spezifische Zielgruppe für sein Marketing benötigt, haben wir bereits in diesem Artikel gesprochen.

Was du neben einer Positionierung und einer festgelegten Zielgruppe noch brauchst, ist ein Alleinstellungsmerkmal als Texter:in.

Warum?

Weißt du, was einer der Hauptgründe für einen Preiskampf auf dem Textermarkt ist?

Der Markt an Texter:innen ist (grundsätzlich) gesättigt und um höhere Preise verlangen zu können, BRAUCHST du ein Alleinstellungsmerkmal.

»Excess supply suppresses price!« (MJ DeMarco)
Sonst gewinnt natürlich automatisch der bessere Preis,
da gar kein anderer Vergleich möglich ist.

Zusatzinfo zum Schluss

Falls du jetzt denkst, dass sich das alles wahnsinnig aufwendig und noch völlig unrealistisch für deine momentane Situation anhört:
Hab Geduld und Durchhaltevermögen.

Denn:

Erfolg ist kein Event, sondern immer ein PROZESS!

Ein Prozess, den du jeden Tag anstupsen musst.

NICHTS eines Business funktioniert von allein – und dabei musst du geduldig sein und vor allem widerstandsfähig.

Dein Warum wird dir dabei helfen.

Um dieses Warum mit deinen Interessen, deinen Skills und dem Bedarf auf dem Markt schlau und sinnvoll kombinieren zu können, nutzt meine Strategie „Erfolgsbranding für Texter:innen“ übrigens ein sogenanntes Business-Ikigai.

Ein Teil meiner ganzheitlichen Philosophie & Strategie, um sich als Texter:in ein wirklich nachhaltig erfolgreiches Business aufbauen zu können.

Einen ersten Eindruck dieser Philosophie & Strategie bekommst du übrigens in meinem Texter-Starterkit, das du dir auf der verlinkten Seite für 0,- € downloaden kannst.

Geh deinen Plan schlau an und mach’s erfolgsgebrandet! 🙂

Du willst noch tiefere Einblicke zur konkreten Umsetzung?

Trag dich hier für meine InsightsWeekly ein
und zapf mein Hirn an für Inspirationen,
die dich mit meinen virtuellen Arschtritten jeden Mittwoch
einen Schritt näher zu deinem Ziel bringen!

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made with love by catchyadesign™ – since 2019

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Nicht so schnell … ;)

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